HIGHPROTEC MCDLV42 – Neues von Woodward
Effizientes und sicheres Arbeiten ohne aufwendige Wegzeiten. Der Differentialschutz-Kommunikations-Lichtwellenleiter ermöglicht die Fernkommunikation für Parametrierung und Zeitsynchronisierung. Dazu sind in den Basisgeräten der neuen Serie innovative Funktionen integriert.
Seit März 2017 bietet Woodward die neue Leitungsdifferentialschutzgeräte-Serie mit der Bezeichnung HighPROTEC MCDLV4-2 an. Es wurden einige von anderen Herstellern bekannte Funktionen integriert, die inzwischen als Standardfunktionen in Leitungsdifferentialschutzgeräten gelten:
- Lichtwellenleiter bis zu 24 km bei Single-Mode- und 4 km bei Multi-Mode-Fasern
- 4 Spannungseingänge
- Berücksichtigung von Transformatoren im Schutzbereich möglich Zwischen den Geräten übertragbar:
- 16 digitale Zustandssignale, z. B. für Erderverriegelungen oder Anzeige der Schaltzustände von der gegenüberliegenden Station
- bis zu 4 Auslösemeldungen (Transfer Trip)
- Pair-ID stellt sicher, dass sich nur die richtigen Gegenstellen unterhalten können – bei Stationen mit vielen Schutzgeräten von Vorteil
- einheitlicher Referenzstrom bei verschiedenen Stromwandlerübersetzungen an den Enden
- „Doppelknick“ in der Auslösekennlinie (nicht bei allen Herstellern verfügbar)
Neben den gängigen IEC-Protokollen IEC 60870-5-103 und IEC 61850 gibt es nach wie vor die für Industrieanwendungen interessanten Profibus-DP und Modbus-TCP-Schnittstellen mit optischem ST- oder elektrischem Sub-D-Anschluss.
Die Innovationen des neuen Produktes nützen die Möglichkeiten von Lichtwellenleiter-Datenübertragung voll aus:
ZUSÄTZLICHE SCHUTZFUNKTIONEN IN EINEM LEITUNGSDIFFERENTIALSCHUTZGERÄT
Die Innovation liegt in der Verfügbarkeit der folgenden Schutzfunktionen in der Basisversion des Gerätes:
- gerichteter UMZ-Schutz
- Spannungs-, Frequenzschutz
- Netzentkopplungsschutz
- Die Spannuungsmesseingänge ermöglichen einen gerichteten Backupschutz
- In-Zone-Transformerschutz
Abb. 1 Leitungsdifferentialschutz-Applikation
FERN-PARAMETRIERUNG UND FERNÜBERWACHUNG DER GEGENSTELLE
Diese Innovation erspart Fahrten zwischen den Stationen, wenn während der Inbetriebnahme noch die eine oder andere Veränderung auch in der Station gegenüber durchgeführt werden muss. Der Lichtwellenleiter zwischen den Geräten wird hier auch für Parametrier-Kommunikation eingesetzt. Abb.2
Abb. 2 Fern-Parametrierung und Fern-Überwachung
STROMWERTE VON REMOTE
In Erweiterung zur Fern-Parametrierung sind auch Überwachungs- und Messfunktionen über den Differentialschutz-Kommunikations-Lichtwellenleiter möglich. Im Fall von Differenzströmen ohne Störfall kann das gleichzeitige Beobachten der Phasenströme an beiden Enden das Auffinden der Ursache – z. B. Verdrahtungsfehler an den Stromwandlerkreisen oder Parametrierfehler – erheblich erleichtern und Inbetriebnahmezeit einsparen. Abb.3
Abb. 3 Stromwerte von Remote
ZEIT-SYNCHRONISIERUNG DER GEGENSTELLE (SCHUTZKOM)
Um in der gegenüberliegenden Station die Zeitsynchronisationseinrichtung einsparen zu können und trotzdem synchrone Schutzgeräte zu haben, bietet diese Funktion die Möglichkeit, das Schutzgerät am anderen Ende über den vorhandenen Kommunikations-Lichtwellenleiter zeitsynchron zu halten. Abb.4
Abb. 4 Zeit-Synchronisierung der Gegenseite
STROMSIGNAL-SIMULATION
Mit einem integrierten „virtuellen“ Prüfgenerator können Stromsignale an beiden Enden in beliebiger Stromhöhe und beliebigem Stromwinkel erzeugt werden. Mit diesen Signalen können einfache Prüfsequenzen synchron an beiden Leitungsenden simuliert werden. Soll ein Inline-Transformator im Schutzbereich simuliert werden, muss die Schaltgruppendrehung bei den Phasenwinkeln berücksichtigt werden. Mit dieser Funktion können in der Projektierungsphase Vorprüfungen der Schutzgeräte-Parametrierung ohne Prüfgerät durchgeführt werden. Wichtiger Hinweis des Herstellers: Eine vollständige Sekundärprüfung kann dadurch nicht ersetzt werden! Abb.5
Abb. 5 Stromsignal-Simulation